Kettensäge

Eine Kettensäge, auch Motorsäge genannt, ist ein kraftvolles und sehr nützliches Werkzeug. Doch es gibt elektrische Kettensägen, mit und ohne Akku und welche mit einem Benzinmotor. Welche Kettensäge brauchst du für deine Pläne? Was gibt beim Kauf einer Kettensäge zu beachten? Was kostet eine gute Kettensäge? Antworten auf diese und weitere Fragen rund um das Thema Kettensäge kaufen findest du in diesem Ratgeber.

Kettensägen: Welcher Antrieb eignet sich für mich?

Grundlegend werden alle Kettensägen auch Motorsägen genannt. Es gibt zwei grundlegende Arten von Kettensägen, nämlich Benzin-Kettensägen und Elektro-Kettensägen. Letztere werden in die Unterarten Elektro-Kettensägen, auch als Elektro-Motorsäge bezeichnet und in Akku-Kettensägen bzw. Akku-Motorsägen.

Alle Antriebsarten haben ihre eigenen Vor- und Nachteile, auf die wir an dieser Stelle kurz eingehen möchten, um dir bei deiner Entscheidungsfindung zu helfen.

Benzin-Kettensägen

Benzin-Kettensägen sind wahrhaftige Arbeitstiere. Sie bieten die meiste Kraft bei zugleich langer Laufzeit und großer Flexibilität. Daher werden sie vor allem in der Forstwirtschaft oder der Grün- bzw. Baumpflege eingesetzt. Für den Privatgebrauch sind sie jedoch in den meisten Fällen etwas überdimensioniert. Eine Elektro-Kettensäge ist in der Regel preiswerter, leichter und kaum weniger leistungsstark. Zudem arbeitet sie bedeutend leiser und stößt keine Abgase aus.

Eine Benzin-Kettensäge bietet sich im Normalfall nur dann an, wenn du sie dort einsetzen möchtest, wo du mit dem Stromkabel nicht hinkommst und dir die Laufzeit einer Akku-Kettensäge zu kurz ist.

Kabelgebundene Elektro-Kettensäge

Eine kabelgebundene Elektro-Kettensäge eignet sich hervorragend für die Arbeit auf dem eigenen Grundstück, sofern es nicht so groß ist, dass du den Einsatzort selbst mithilfe einer großen Kabeltrommel nicht erreichen kannst. Mit einer Elektro-Kettensäge kannst du stundenlang arbeiten, ohne auf den Akku- oder Benzinstand achten zu müssen.

Von der Kraft können gute Elektro-Motorsägen durchaus mit benzingetriebenen Modellen mithalten und lassen sich aufgrund des geringeren Gewichts auch leichter bedienen. Ein weiterer Vorteil ist, dass du sie auch in Innenräumen einsetzen kannst, da keine Abgase entstehen. Natürlich musst du nur stets darauf achten, nicht versehentlich das Kabel durchzusägen.

Akku-Kettensäge

Dieses Problem hast du mit einer Akku-Kettensäge nicht. Von der Leistungsfähigkeit her brauchen sich die mobilen Kettensägen nicht vor den kabelgebundenen Varianten verstecken. Ihr Nachteil ist jedoch die Laufzeit, denn diese ist natürlich begrenzt. Ältere oder sehr günstige Modelle kommen im Dauereinsatz meist auf eine Laufzeit von etwa einer halben Stunde. Dafür sind die Ladezeiten in der Regel relativ kurz.

Bessere Geräte haben eine Laufzeit von bis zu einer Stunde. Es gibt im Profi-Bereich sogar schon Akku-Kettensägen, die mit einer Akkuladung sogar mehrere Stunden durchhalten. Ideal sind Geräte, bei denen du den Akku wechseln kannst. Wenn der Akku langsam keinen Saft mehr hat, tauschst du ihn gegen einen geladenen aus und hängst den leeren ans Ladegerät. Dann kannst du mit kurzen Unterbrechungen auch den ganzen Tag lang mit der Kettensäge arbeiten.

Welche Schwertlänge für meine Kettensäge?

Die richtige Schwertlänge ist die, die du benötigst. Generell gilt, je kürzer das Schwert, desto einfacher ist die Handhabung der Kettensäge. Wenn du zum Beispiel in deinem Garten Bäume hast, die keinen dicken Stamm entwickeln und bei denen nur mal Äste mit ein paar cm Durchmesser gestutzt werden müssen, brauchst du kein Schwert mit einem Meter Länge. Das ist schlichtweg zu unhandlich für deine Zwecke. Zudem brauchst du für ein langes Schwert eine leistungsstärkere und somit wohl auch teurere Kettensäge.

Handelsübliche Kettensägen haben eine Schwertlänge von 25 bis 125 cm. Zum Trimmen von Gestrüpp reicht ein kurzes Schwert. Wenn du Baumstämme für die Brennholzproduktion durchsägen möchtest, darf es auch etwas länger sein. Hier ists eine Länge von 40 bis 50 cm meist optimal.

Miss einfach mal nach, wie dick das Holz ist, welches du mit der Kettensäge bearbeiten möchtest. Dann hast du deine Länge. Sicherheitshalber sollte aber noch etwas Toleranz nach oben bleiben. Daher ist es sinnvoll, noch etwa 15 bis 20 cm hinzu zu rechnen.

Sicherheit beim Arbeiten mit einer Kettensäge

Die Kettensäge gehört mit zu den gefährlichsten Werkzeugen. Ein Unfall oder einfach falscher Umgang mit einer Kettensäge kann schlimme Folgen nach sich ziehen. Daher solltest du dich schon vor dem Kauf über Sicherheitsmaßnahmen informieren.

Wichtig: Kettensägenschein / Motorsägenschein machen

Du hast richtig gelesen, in Deutschland kannst du einen Kettensägenschein bzw. Motorsägenschein machen. Du absolvierst einen mehrstündigen Kurs, in dem du in Theorie und Praxis in das Arbeiten mit einer Kettensäge eingeführt wirst. Du lernst im Grunde alles, angefangen bei der Inbetriebnahme über die Wartung bis hin zu den Sicherheitsmaßnahmen und natürlich auch, worauf du beim Sägen achten musst, damit du das Gerät sicher führen kannst.

Möchtest du deine Kettensäge außerhalb deines Grundstücks benutzen, brauchst du diesen Schein unbedingt. Im öffentlichen Raum darfst du deine Kettensäge ohne ihn nicht nutzen. Selbst in einem öffentlichen Wald Brennholz zu sägen ist ohne ihn nicht erlaubt. Wenn du deinem Nachbarn im Garten zum Beispiel bei der Baumpflege hilfst, ist ein Kettensägenschein gesetzlich nicht vorgeschrieben. Du darfst deine Kettensäge auch auf fremden Grundstücken benutzen, sofern der Eigentümer damit einverstanden ist.

Allerdings ist es unbedingt anzuraten, den Motorsägenschein trotzdem zu machen. Sollte es nämlich zu einem Unfall kommen, kannst du dich nicht auf die Haftpflichtversicherung verlassen. Es kann gut sein, dass entstandene Schäden nicht reguliert werden, weil du außerhalb deines Grundstücks ohne Schein deine Kettensäge eingesetzt hast. Du kommst dann für sämtliche Schäden und Folgeschäden auf.

Auch sonst ist es nicht verkehrt, den Kettensägenschein zu machen, vor allem, wenn du zuvor noch nie mit einer Kettensäge gearbeitet hast. Wenn du dir bewusst werden lässt, was für schlimme Verletzungen eine Kettensäge verursachen kann, bist du vermutlich erleichtert zu erfahren, dass so ein Kurs nur in etwa 50 Euro kostet. Wann und wo solche Kurse angeboten werden, erfährst du bei deinem lokalen Forstamt.

Welche Sicherheits- und Schutzausrüstung fürs Arbeiten mit der Kettensäge?

Auch wenn du einen Kettensägenschein gemacht hast, brauchst du noch entsprechende Schutzkleidung. Es hat schließlich seine Gründe, warum selbst Profis, die seit Jahren täglich mit Kettensägen arbeiten, nicht darauf verzichten.

Stell dir einfach nur vor, du möchtest einen Busch trimmen und wirfst die Kettensäge an. Im Unterholz versteckt schläft eine Katze. Diese erschreckt sich, schreit auf und springt dich aus dem Gebüsch heraus an. Du lässt die Kettensäge vor Schreck fallen und sie bohrt sich in deinen Fuß. Oder noch einfacher: Du hast schlichtweg Pech und die Kette reißt. Diese peitscht dann um sich und kann dir richtig schwere Verletzungen zufügen. Selbst bei kleinen Gartenarbeiten mit der Kettensäge solltest du auf folgende Schutzausrüstung nicht verzichten:

Handschuhe
Schnittschutzhose
Schutzbrille
Sicherheitsschuhe

Das ist das Minimum, mit dem sich auch an heißen Tagen noch halbwegs erträglich arbeiten lässt. Bei Bedarf kannst du deine Schutzausrüstung noch erweitern, beispielsweise um eine Schutzjacke oder einen Schutzhelm mit Visier, welcher nicht nur deine Augen, sondern auch den Rest deines Gesichts schützt. Wenn du mit einer Benzin-Kettensäge arbeitest, solltest du außerdem immer einen Gehörschutz tragen.

Was kostet eine gute Kettensäge?

Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten. Die entscheidende Frage ist, was eine gute Kettensäge für deine Ansprüche kostet.

Wenn du deine Kettensäge beispielsweise nur benötigst, um gelegentlich ein paar nicht zu dicke Äste zu stutzen, kannst du wahrscheinlich bereits im Einstiegsbereich fündig werden. Kettensägen für diesen Einsatzzweck kriegst du schon für um die 100 Euro. Dafür bekommst du kabelgebundene Elektrokettensägen und auch die ersten Benzin-Kettensägen. Auch Akku-Kettensägen bekommst du für etwa 100 Euro. An diesen wirst du vermutlich nicht sehr viel Freude haben, denn ein guter Akku hat eben seinen Preis. Die Akkus sind in der Regel entweder wenig leistungsstark oder es wird nur die reine Kettensäge verkauft. Akku und Ladegerät müsstest du dir in diesem Fall zusätzlich kaufen.

Für den normal Einsatzbereich, beispielsweise das Sägen dickerer Äste, Fällen kleinerer Bäume oder Brennholzproduktion, findest du im in der Preisklasse zwischen 200 und 400 Euro viele gute Geräte.

Eine Kettensäge ist ein sehr kraftvolles und potenziell gefährliches Werkzeug. Ob du einen Nagel mit einem Hammer für 10 Euro oder 50 Euro in die Wand schlägst, ist relativ egal. Wenn sich beim billigen Hammer der Kopf löst und dir Fuß den Fuß fällt, dann ist das zwar ärgerlich und möglicherweise schmerzhaft, aber wirklich schlimm ist das eigentlich nicht.

Falls dir aber bei einer Kettensäge die Kette reißt, sich löst oder gar das Sägeblatt bricht, kannst du dir richtig schlimme Verletzungen zuziehen, bis hin zum Verlust von Gliedmaßen. Vertrau daher bitte am besten den bekannten Marken. Diese haben ihren Ruf nicht von ungefähr, auch wenn sie vielleicht teurer sind als vergleichbare günstigere Modelle. An dieser Stelle hat Qualität eben ihren Preis.

Das gilt auch für das Zubehör und Verschleißteile. Vor allem, wenn du deine Kettensäge häufig einsetzt, wirst du immer wieder beispielsweise die Kette austauschen müssen. Wenn die passenden Ketten dann deutlich teurer sind als die, welche du für eine etwas teureren Kettensäge brauchen würdest, zahlst du am Ende nur drauf.